.net
15seconds
camera obscura
cineatic
crossblogging
gedanken zum tag
life
media.filter
textwerkstatt
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren

 

gedanken zum tag

und wir setzen unseren rastlosen weg fort. der uns immer dorthin führt wo wir die zufriedenheit erhoffen und dann zum wiederholten male nicht finden, weil uns der hügel auf dem wir jetzt stehen den blick auf einen noch größeren, besseren und grüneren hügel frei gibt. und wir schauen hoch zu denen die dort oben stehen. im gleissenden licht der sonne die dort sicher viel wärmer und besser sein muss als auf unserem kleinlichen hügel. umringt sind sie, die dort oben, von der frischeren, klareren, gesünderen luft. und wir setzen unseren rastlosen weg fort, der uns immer dorthin führt wo wir die zufriedenheit erhoffen. das glück.

4 kopfbedeckungen habe ich gefunden seitdem ich in diesem land bin. 4. und ich habe nicht etwa nach ihnen gesucht. keinesfalls. deswegen steht jetzt 'mind the gap' auf meiner stirn. eine haube die ich nie und nimmer gekauft hätte. ich bin heute eher spät aufgewacht obwohl ich eher früh schlafen gegangen bin gestern. weil ich mich krankwerdend fühlte. und das gefällt mir garnicht. so auch heute morgen. meistens merke ich das sofort. das gefühl auf meiner haut. ganz anders. schwach. empfindlich. deswegen habe ich auch jetzt eine haube auf. eigentlich kein gutes zeichen. dennoch. es geht mir besser als heute spät morgens. die ohren bedeckt. beim frühstück hat mich K(ausprochen wie OK) gefragt ob ich mir heute das haus anschauen will das uns nächstes jahr beheimaten wird und so haben wir dann einen längeren spaziergang gemacht. 2 stunden hin und zurück. und es hat mir erwartungsgemäß gutgetan rauszukommen. eine neue umgebung zu sehen. bewegung. nur nicht vorsorglich kränkelnd im bett liegen. kämpfen. das haus selbst sah von außen eher unspektakulär aus. immerhin kein backsteinstil. da aber nun K und Robert so begeistert waren muss es wohl innen recht passable ausschauen. das wird schon passen. ich verbringe hier ja nicht den rest meines lebens. am weg zurück gehen wir dann kurz einkaufen und setzen uns danach zuhause in die küche. wir reden über den islam. seine religion. und dann auch ein bisschen über meine. ich habe deutlich weniger ahnung. zwischendurch bekomme ich nachrichten von zuhause. gemeinsames essen mit verwandtschaft schreibt max. die traditionelle ostereisuche hinter dem haus meiner oma. ich habe mit ihr nie über religion gesprochen. ich hätte mir wohl nie gedacht dass mir das alles so fehlen würde als ich beschlossen habe hierzubleiben über ostern. hier ist der himmel allzu grau. wolfgang sagt selbiges über den wiener himmel. und es wird langsam dunkel. die farben des tages ziehen sich zurück. alles wird bläulich und kalt. in meinen ohren 'bertram ritter - cross the flow'. auf repeat. zu finden auf dem mercedes-benz-mixtape 04. frohe ostern. mind the gap.

gedichte begegnen uns wie menschen. und manchmal entstehen tiefe und innige verbindungen die uns ein leben lang begleiten und manchmal zum vorschein kommen. unvermutet. mitten in gesprächen. eine ausnahme macht da vielleicht das wcgedicht. da entstand die verbindung durch die platzierung. auch.

Paul Celan - Todesfuge

Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
wir trinken und trinken
wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
er schreibt es und tritt vor das Haus und es blitzen die Sterne er pfeift seine Rüden herbei
er pfeift seine Juden hervor läßt schaufeln ein Grab in der Erde
er befiehlt uns spielt auf nun zum Tanz

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
Dein aschenes Haar Sulamith wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng

Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen ihr andern singet und spielt
er greift nach dem Eisen im Gurt er schwingts seine Augen sind blau
stecht tiefer die Spaten ihr einen ihr andern spielt weiter zum Tanz auf

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen
Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland
er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft
dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags der Tod ist ein Meister aus Deutschland
wir trinken dich abends und morgens wir trinken und trinken
der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus Deutschland

dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith

damals im deutschuntericht ist sie mir begegnet. die todesfuge und ihre schwarze milch die mich seitdem begleitet. mich hat das gedicht damals auf eine ungeahnte weise zutiefst berührt und das tut es noch immer. die schwarze milch assoziiere ich seitedm mit den unfassbaren bildern des holokaust. zugern wüsste ich wem die dunkle, rauchige frauenstimme gehört die zugleich so unsagbar zerbrechlich und traurig war. sie trägt das gedicht in meinem kopf vor wann immer ich es lese. ich glaube diese stimme war ein sehr wichtiger bestandteil meiner begegnung mit diesem gedicht.
ein vermeintlich vergessenes drittes gedicht im bunde derer die ich aus dem stegreif zitiern kann tauchte unlängst zufällig wieder auf:

Erich Fried - Angst und Zweifel

Zweifle nicht
an dem
der dir sagt
er hat Angst

aber hab Angst
vor dem
der dir sagt
er kennt keinen Zweifel

gute nacht.

When I counted up my demons
Saw there was one for every day
With the good ones on my shoulders
I drove the other ones away

So if you ever feel neglected
And if you think that all is lost
I'll be counting up my demons, yeah
Hoping everything's not lost

When you thought that it was over
You could feel it all around
And everybody's out to get you
Don't you let it drag you down

'Cos if you ever feel neglected
And if you think that all is lost
I'll be counting up my demons, yeah
Hoping everything's not lost

If you ever feel neglected
If you think that all is lost
I'll be counting up my demons, yeah
Hoping everything's not lost

Singing out
Oh, oh, oh, yeah
Oh, oh, yeah
Oh, oh, yeah
Everything's not lost

Coldplay - Everything's Not Lost

ein weiteres meiner begräbnislieder.

die besten tage beginnen wenn man die vorhänge am frühen morgen zärtlich zur seite zieht, noch schlaftrunken und blinzelnd durch die welt irrend, und freudig von der sonne begrüßt wird. die hände und die wange berühren das durch die wartende sonne ganz warme fenster und weil die sonne auch aufs bett scheint setzt man sich dort hin. schließt die augen. und führt einen kleinen dialog mit den sonnenstrahlen die einen unvorstellbar weiten weg hinter sich haben und trotzdem, eigentlich gerade deswegen, mein gesicht wärmen.

ich schenke dir eine meiner tränen. zwischen lächeln und schmerz.
> danke. (deckt mit beiden händen das gesicht zu.)
ich lächle und weine.
lächle und weine.
das ist leben.
> lächelt. ja, ist es.

void
gapingvoid.com
ah. die erste suppen in diesen landen. lange hats gedauert. also nicht die erste suppe gegessen. die erste suppe gemacht. und hat auf anhieb funktioniert. ist vermutlich auch eine der einfachsten überhaupt(rotelinsenkarottensuppe). da kommen heimat-gefühle auf. danke gerlinde. wenn man dann auch noch erfolgreich 2 stockwerksnachbarn einladen kann und diese das süppchen nicht ablehnen. was kann es schöneres geben. die welt ist wunderbar mit einem warmen süppchen im magen. der tag davor hat mir ein sehr interessantes gespräch mit einem meiner professoren und unserem heutigen gastredner gebracht. ein wiener der seit seinem 20. lebensjahr in england lebt. ein sehr guter freund des prof's. sehr interessanter mann im mittleren alter. ein feiner tag. zweifelsohne.

um ehrlich zu sein: ich habe mich schon gefragt was ich machen würde wenn mir jemand dieses ominöse stöckchen in die hand geben würde. dieses stöckchen das in mir argwohn und eher widerwillen hervorruft. manchmal. ich weiß auch nicht. letzten endes ist es glaube ich eine kleinwenig verkrampfte 'anderssein' mentalität meiner wenigkeit(kein aufruf für kritiker) die mich zwischen rümpfender nase und 'binichesnichtauchwert?' hin und herirren lässt. gedanklich. damit soll jetzt schluss sein aus mehreren gründen. ich mag stöcke. stöckchen nicht. aber das soll man nicht so genau nehmen. wenn mir jemand sagt dass er mich mag hat er mich in der hand. im herz. ich bin dem willenlos ausgeliefert. und vielmehr lässt mich das schreiben dieser zeilen gerade nachdenken darüber, dass ich keine auch nur irgendwie geartete musik-kategorie oder rubrik hier habe, obwohl das ein sehr wesentlicher teil meines seins ist. das könnte man zukünftlich ändern. weiters bin ich befürworter und fan der kommunikation, nahezu egal welcher art. genug der worte. catching the stickie:

"total amount of music files on your computer"
ha. ich gebe keine GB's hier an. frech wie ich bin. zwei dinge: da ich hier in weiter ferne des mutterschiffs verweile zählt folgende zahl nur relativ und die reine größe einer musiksammlung sagt wirklich immens wenig über die musik selbst aus. um die geht es ja, nicht(ironie)?. dauer der musikstücke momentan(größtenteils sogar legal): 146 hours 43 minutes 38 seconds.

"the last cd you bought was"
Sunny Side Up 4

"what is the song you last listened to before reading this message?"
The Postal Service - Such Great Heights(Album Give Up)
[läuft zur richtigen einstimmung gerade in dauer-rotation, thx mr.Chillu]

"write down five songs records you often listen to or that mean a lot to you"
(ich mache alben daraus)
Keith Jarrett - The Melody at Night With You
Herbie Hancock - Cantaloupe Island
The Best Of Cannonball Adderley - The Capitol Years
Triology & Wolfgang Muthspiel - That's All Daisy Needs
Wolfgang & Cristian Muthspiel - Early Music
(needless to say that there is so, so, so much more)

"who are you going to pass this stick to (three persons) and why?"
teil meiner anti-stöckchen gedanken war auch dieses weiterwerfen. ich will das jetzt allerdings dazu verwenden den von mir zum bloggen verführten nikoo vorzustellen. fangen sie ruhig das stöckchen herr nikoo, wenn sie so wollen.

[stickthrow by bluebetty]

Where do we go nobody knows?
I've gotta say I'm on my way down
God give me style and give me grace
God put a smile upon my face
Where do we go to draw the line?
I've gotta say I wasted all your time, (honey honey)
Where do I go to fall from grace?
God put a smile upon your face, yeah

Now, when you work it out I'm worse than you
Yeah, when you work it out I wanted to
Now, when you work out where to draw the line
Your guess is as good as mine

Where do we go nobody knows?
Don't even say you're on your way down, (when)
God gave you style and gave you grace
And put a smile upon your face, ah yeah

Now, when you work it out I'm worse than you
Yeah, when you work it out I wanted to
Now, when you work out where to draw the line
Your guess is as good as mine
Its as good as mine [x7]

Where do we go nobody knows?
Don't even say you're on your way down, (when)
God gave you style and gave you grace
And put a smile upon your face

(c) Coldplay - God Put A Smile Upon Your Face

snow
ich weiß. von zuhause aus klingt das komisch. ich weiß. aber gerade jetzt habe ich ihn gesehen. gespürt. eingeatmet. den ersten schnee im winter 04/05. und es ist mir bewusst geworden wie sehr ich ihn vermisst habe. den schnee. die fallenden flocken. binnen minuten verändert sich alles. große flocken. kleine. ausgelassen tollen einige wie verrückt draußen herum. für manche ist es der erste schnee. und sie können es kaum fassen. ich bin glücklich. sitze am fenster und bin glücklich. später werfe ich dann den schon fast verloren geglaubten ersten schneeball gegen die nächstbeste mauer. wie so ein bisschen gefrorenes wasser so beglückend sein kann. fröhliche weihnachten.

 

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma
Creative Commons License