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"du solltest wieder einmal was schreiben." sagt mir mein großer kleiner bruder Joachim während eines skype-gesprächs. und er hat recht. und doch. es fühlt sich momentan so schwierig an. mühsam. als ob keine innere stimme da wäre die hinaus will. kein ansprechpartner. schreiben. erzählen. ich glaube man kann sich allzu schnell daran gewöhnen diese ‚kulturtechniken’ aus seinem leben auszusparen. und dabei bemerkt man gar nicht dass wertvolle gespräche und gedanken verloren gehen.
ich hätte niemals gedacht dass der schmerz so groß sein kann nachdem ich nun zum mittlerweile dritten mal die heimischen gefilde verlassen habe. und doch war es so. in einem noch so befremdlichen haus liege ich im bett und gebe lautlose schreie von mir. es zerreißt mich innerlich. greife in richtung der kalten wand um zu erreichen was so unendlich weit weg und verloren scheint. greife und gebe auf. noch nie zuvor fühlte ich mich so schwach, allein, hilflos. all die stärke, selbstsicherheit, souveränität verflogen. kein sinn mehr in allem um mich herum. und der ständige kampf in meinen gedanken. schnell weg. heim. bei dir verkriechen. Christina. umarmen wen ich darf und kann. beschützt sein und sicher. familie um mich. in diesen momenten sterbe ich in stillen schmerzensschreien.
heute. ein paar tage und momente später. das gleiche zimmer. wunderbares wetter draußen und musik im zimmer. noch bin ich nicht ganz bei mir. noch habe ich von zeit zu zeit das bedürfnis die zeit weit vor zu drehen um das alles hinter mir zu lassen. und doch wird der stein im hals nicht mehr ganz so groß. sind meine gedanken nicht mehr so schmerzlich sondern dankbar. lächelnd. neben mir ein erneuter ‚meilenstein’ meines doch noch so jungen lebens. aneboda. mein erster ikea kleiderschrank. und das haus gewöhnt sich langsam aber sicher an uns und umgekehrt. und gerade jetzt erinnere ich mich daran wie ähnlich ich mich damals gefühlt habe. ganz zu beginn. im studentenzimmer. einsam und allein. ein bisschen zeit werde ich wohl noch brauchen. diese woche. und die nächste. wenn dann der universitätsbetrieb einzug hält. oder auch noch die nächste. vielleicht geht dann auch die dusche schon etwas besser. ich lächle. liebe menschen meines lebens. seid euch gewiss. von zeit zu zeit gelten meine gedanken, mein lächeln und meine tränen jedem einzelnen von euch.
pierluigi meinte am 23. Sep, 09:52:
schreiben
verdammt recht hat da dein großer kleiner bruder gehabt!!
jeder dens schon mal so richtig "badabum" erwischt hat fühlt mit dir und der spruch der immer kommt in solchen situationen "zeit heilt alle wunden" bewahrheitet sich tatsächlich (auch wenn du zur zeit jedem gerne eine auf die nase verpassen würdest, der ihn bringt) 
docvoo antwortete am 23. Sep, 12:19:
keine angst. bin bekanntlich sehr selten aggressiv.
und: danke.
badabum.
(hätte den 'spruch' glaube ich beinahe benutzt...) 
constellation meinte am 23. Sep, 17:17:
war vorher grad kurz verwirrt, wegen großer kleiner... weil ich mir eigentlich ziemlich sicher war, dass er jünger ist als du aber die größe, kenn ich ja nicht..
schöner text wirklich - es berührt einen. immer immer wieder, deine worte... und wenn du hier welche hinschreibst (selten aber doch) dann könnte man es stets mit positiven äußerungen schmücken, doch wenn ich nun damit beginnen würde, könnte ich vermutlich nicht mehr damit aufhören.
eine positive äußerung geht jedoch an den joachim, dass er dich dazu bewegt hat (was ja auch indirekt an dich ein kompliment ist herr d.) diese worte hinzuschreiben.
danke, großer kleiner bruder!


die b. 
docvoo antwortete am 24. Sep, 00:06:
ja. er ist jünger.
ja. er ist größer.
lächelt.
vielen dank dir. 
 

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