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19. Juli. Nach einem erstaunlich guten Schlaf im Zug. Sechs Freunde auf der Fahrt von Wien nach Verona. Hinaus aus dem Bahnhof. Merken das keine Karte von Verona da ist. Karte kaufen. Wo sind wir? Wohin wollen wir. Frühstücken am Platz bei der Arena di Verona. Die Menschen beobachten. Tour durch die Stadt. Photographieren. Sehenswürdigkeiten. In kleine Gassen. Vorbei an edlen Modedesigngeschäften. Auf zum Balkon der Julia. Erstaunt die abertausend Zettel und geformten, beschrifteten Kaugummi an den Wänden betrachten. Ein Polaroid auf der Wand entdecken. Die Liebe dieses Innenhofes spüren. So kitschig das auch sein mag. Hinein in einen kleinen Markt. Piazza Erbe. Eine schwere Hälfte Wassermelone kaufen. Mit einem kleinen Umweg zu einem Hügel spazieren. Lungadige San Giorgio. Außerhalb der Innenstadt. Davor den Fluss der Stadt, Fiume Adige, auf der Brücke, Ponte Garibaldi, überqueren. Auf dem Hügel oben. Castel S. Pietro. Zypressen. Pause machen. Hinunter schauen auf die Stadt. Die Wassermelone aufschneiden. Gemeinsam mit den 5 Freunden essen. Merken, dass die Wassermelone zu viel ist für alle. Den Rest der Melone in Stücke zurechtschneiden und auf dem kleinen Plateau an alle anwesenden Menschen verteilen. Lachende Gesichter finden. Dankende Worte gesagt bekommen. Spüren, dass es Tage gibt an denen alles möglich ist. Wundern wo der eine der fünf so lange geblieben ist. Er der ein WC sucht. Ihn begeistert zurückkommen sehen. Berichtend von einem gar wunderbaren WC in einem gar wunderbaren Restaurant namens Mako. Gemeinsam dorthin gehen und erstaunt sein. Auf den Sofas und Liegen unter Sonnenschirmen platz nehmen und etwas Kühles zu trinken bestellen. Die gute Musik genießen und doch merken, dass nur ein Stück ständig wiederholt wird. Spontan die nette Kellnerin fragen ob es möglich wäre eine CD von uns hinein zu geben. Sie erfreut nicken sehen. Die beinahe unglaubliche Idylle im Cafe bei eigener Musik genießen. Wie im eigenen Wohnzimmer. Keith Jarrett Trio Tokyo’96 von CD hören bevor sie am Abend in der Arena sein werden. Schwitzen ob der Hitze trotz dem Schatten des Schirms. Langsam wieder etwas Unruhe einkehren lassen. Für das Lokal einen kleinen Danke-Zettel kreieren den alle unterschreiben. Ein schönes Baumblatt dazulegen das man zuvor beim Spazierengehen gefunden hat. Glücklich vom Cafe aufbrechen. Eine etwas andere Route durch die Stadt zurückgehen. Davor abermals den Fluss überqueren. Ponte die Pietra. Etwas später dann noch einmal. Ponte Scaligero. Castel Vecchio. Dort gleich neben der Brücke. Die Steigen hinunter zum Fluss. Den Fluss wie ‚Ätsch’ aussprechen. Mit den Füßen hinein in den kühlenden Fluss. Steine übers Wasser fliegen lassen. Verzweifelt versuchen die Steine zum gegenüberliegenden Ufer zu bringen. Vergeblich. Zu weit weg. Die etwas heimtückische Hitze trotz dem kühlenden Wasser am Kopf spüren. Vor der Sonne wieder über die Brücke zurück zum Platz vor der Arena flüchten. Die restliche Zeit bis zum näheren Abend verbringen. Vor dem Konzert noch in eine Pizzeria in der Nähe essen gehen. Die Karten natürlich vorher holen um keinen Stress nachher aufkommen zu lassen. Am Abend zum Konzert gehen. Die wundervolle Atmosphäre der Arena genießen. Gespannt auf das Trio warten. Das Publikum beobachten so lange noch Licht ist. Das Licht ausgehen sehen. Extrem wundervolle und unbeschreibliche Musiker erleben. Keith Jarrett Piano. Gary Peacock Bass. Jack DeJohnette Schlagzeug. Sehen wie Keith während er spielt aufsteht und nahezu tanzt. Laute von sich gibt. Merken das hier etwas sehr sehr Besonderes passiert. Nach dem Konzert müde zum Bahnhof gehen. 20.Juli. 00:40. Zug nach Hause. Glücklich sein.
jewel meinte am 23. Jul, 07:24:
wow!
it seems to me like a dream. perfect... 
gamine meinte am 23. Jul, 09:04:
als ich das gelesen hab dacht ich auch wow. da seh ich den ersten eintrag fäng auch mit wow an. weil: wirklich wow. ich kenn zwar nur keith jarrett. aber nur schon ihn und sein klavier live zu erleben würde mir den atem nehmen. schön! 
Desideria meinte am 23. Jul, 10:52:
Das hört sich wirklich...
nach einem perfekten Tag an.

Danke, dass ich virtuell dabei sein durfte... 
jazz_und_mehr meinte am 23. Jul, 11:35:
Genial!
Das klingt in der Tat nach einem wunderbaren Tag mit einem grandiosen Abschluss. Keith Jarret wollte ich mir auch immer schon mal live anhören.

Vielen lieben Dank für diesen schönen Bericht. Man fühlt sich fast, als wäre man dabei gewesen.

PS: Wenn du Keith Jarret magst, gefällt dir vielleicht auch das "neue" Album von Frank Chastenier. (hier steht mehr dazu) 
docvoo meinte am 24. Jul, 00:13:
vielen dank für die reaktionen.
es war wirklich ein 'wow'-tag. 
jewel meinte am 24. Jul, 09:39:
mhm
das tu ich. und es war echt zufall, dass ich sie hier entdeckt hatte. von bestimmung möchte ich nicht reden, das klänge zu dümmlich-fast naiv. 
 

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