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ach. ein schönes wort. fladeranten. je länger man von zuhause weg ist desto wertvoller werden solche wörter. wörter die ich selten schreibe weil meine bisherigen begegnungen mit schriftlichem dialekt (abgesehen von büchern von Isolde Kerndl: 'zwëi Mauna zwo Weiba zwoa Ochsn' und 'Richt' ma uns auf d'Füaß') immer nur im direkten online dialog stattfanden und da nie dieses positive gefühl erzeugen konnten das ich grad habe, sondern eher abneigung. dialekt. sprache. schrift. worte. dinge mir wichtig sind.
heute jedenfalls sind einige nicht alltägliche dinge passiert die eindrücke hinterlassen haben. in einer der pausen zwischen zwei der vorlesungen. viele menschen stehen in diesem stockwerk vor den eingängen zu den hörsälen(wort mit befremdlichem schriftbild). an der wand ettliche automaten. generell nicht allzuviel platz für die menge an menschen die sich meist hier einfindet. aus meinem augenwinkel sehe ich zwei männliche studenten im innigen tanz. es wird schnell hitzig. "don't push me!" wiederholt einer der zwei. mehrmals. es handelt sich zufälligerweise um einen kollegen von mir den ich allerdings nicht näher kenne. und binnen sekunden wird der tanz intensiver und die zwei beginnen sich zu schlagen einer wohl aktiver, der andere antwortend. nicht raufen. schlagen. ein faustschlag verfehlt das anvisierte gesicht. ich bin nur wenige meter daneben und fühle mich sehr hilflos. was soll ich tun. dazwischengehen? einer der körper wird lautstark gegen einen der automaten geworfen. noch bevor ich meine frage beantworten kann geht ein großgewachsener schwarzer zwischen die zwei und trennt sie. ich nehme an dass er denjenigen kennt den er wegdrückt. es ist nicht mein kollege, der eine minute später zwei reihen hinter mir im hörsaal sitzt. mit einer ganz leicht blutenden lippe. dieser vorfall befremdet mich noch immer. ich bin noch nie derartig aktiv aggressiv gewesen. auch passiv nicht.
ein paar stunden später komme ich verschwitzt bei einem größeren fahrradgeschäft an um mein vermeintlich kaputtes licht umzutauschen und um mir endlich einen 'ring-spanner' zuzulegen. am weg zum hinteren teil des geschäfts schneide ich drei jungen burschen den weg ab. ich entschuldige mich und bleibe stehen um sie vorbei zu lassen. und es passiert etwas eigenartiges: sie nehmen mein angebot nicht an und bestehen darauf mich vorzulassen. 'no, it's alright. go on...' ich lächle und gehe den geplanten weg weiter. halte dann aber inne:'moment. irgendwas stimmt da nicht'. ich drehe mich um und beobachte einen der drei dabei wie er eine sprühdose schnell verschwinden lässt. und mir wird klar: ich wurde vorgelassen um nicht im weg zu sein. erwischt wurden sie im übrigen nicht obwohl ich sekunden später den desillusionierten verkäufer informierte. er sagte irgendwas von 'das sind die typischen 16jährigen jungs...'
mir war damals ja schon beim passiven fladern schlecht. ich kann mich noch gut erinnern. einen bleistift hat einer meiner freunde damals mitgehen lassen. das ist eben cool. ich war wohl ein langweiliger teenager.
constellation meinte am 31. Okt, 18:47:
Ich wurde vor noch nicht mal soo langer Zeit (3 Monaten) mal aufs stehlen angesprochen. Mir wurde ja gesagt, dass ich rein theoretisch fladern könnte, wenn ich schon nicht soo viel Geld im Moment hätte, besonders in Städten wie Wien wär sowas ja sehr gut möglich ... Als ich der Person mitgeteilt habe, dass ich nicht wirklich was von solchen Aktionen halte, wurde ich erstaunt gefragt, ob ich denn in meinem Leben früher nie was gefladert hätte.
Ich kann mich noch an die Situation erinnern, als ich mal in der Unterstufe aus dem Zeichensaal einen Kohlenstift mitgehen lassen habe und hinterher ein sehr sehr sehr schlechtes Gewissen hatte. Ich habe ihn 2 Tage später ins Lehrerzimmer gebracht. Jedoch etwas von gefunden gestammelt und so. Meine damals beste Schulfreundin hat mich ausgelacht bzw. hat mich eine woche davon fernhalten wollen und gesagt nein alles halb so wild. aber jetzt bin ich froh ein ziemlich ehrlicher Mensch zu sein :)
und langweilig bist sicher nicht oder ich denke ich könnte dich toppen. 
thisandthat antwortete am 2. Nov, 00:59:
ich verstehe nicht, warum jemand, der zuerst mal nachdenkt, bevor er etwas dummes macht, langweilig sein soll? mir persönlich sind ehrliche menschen auf jeden fall sympathischer als diebe aus "coolness". und über eine interessante persönlichkeit sagt das doch herzlich wenig aus... 
seppspastian meinte am 2. Nov, 11:12:
fladerantenzeit
seinerzeit war ich eine legende. sozusagen david copperfield der kleinen dinge. doch man konnte mir nie etwas beweisen. die schönsten autos wurden in weniger als 60 sekunden gestohlen und geraubt. Besse ging's nicht und wer will schon mit dem wolf tanzen wenn er schlaflos in wien über reine nervensachen sinniert? ja, ja. der kindergarten - wahrscheinlich meine asozialste und wildeste zeit...

dialekt: von die protzn zi di totzn, iborn ellebickl aufi durch die ocks durch, oi bis zi di stiezn, bin i a sidtiroula... 
docvoo antwortete am 2. Nov, 12:51:
lächelt. es ist mir eine ehre sie hier begrüßen zu dürfen, herr sepp.
das unbeantwortete mail dass sie möglicherweise hier hergetrieben hat wird baldigst beantwortet. 
 

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