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sciencemuseum
Science Museum London

in anlehnung an diesen eintrag des herrn luigi sämtliche zitate des stiegenhauses im londoner design museum, in dem einem mitunter auch ganz zufällig mal fm4 mitarbeiterinnen oder nachbarstöchter samt schulklasse über den weg rennen.

Information is only useful when it can be understood.
(Muriel Cooper)


There has to be an irony in both the design and the objects. I see around me a professional disease of taking everything too seriously. One of my secrets is to joke all the time.
(Achille Castiglioni)


Progress means simplifying, not complicating.
(Bruno Munari)


Man cannot master the machine until he has learned to master himself. How can he achieve this when he does not even know what he possesses, what his abilities and capacities are?
(Laszlo Moholy-Nagy)


To create, one must first question everything.
(Eileen Gray)

london city hall panoramas

gestern habe ich einen recht langen tag in der stadt verbracht da 3 freunde übers wochenende auf besuch sind. einquartiert sind sie in einer sehr hübschen gegend unmittelbar bei kensington gardens. nach einem kurzen besuch ihrer behausung inklusive balkon sind wir dann durch den park geschlendert der unmittelbar in den hyde park übergeht. da übers wochenende die city hall offen hat haben wir ihr dann einen besuch abgestattet. etwas später hat sich dann die queensway als fast schon überfordernd vielfältige lokalstraße herausgestellt und letzten endes sind wir in einem chinesen gelandet der uns vorzüglich bewirtet hat. die finanzielle seite des tages werde ich hier galant verschweigen. bei der heimfahrt hatte ich wieder einmal dieses sehr eigenartige gefühl mich selbst wie in einem film zu beobachten. der fokus verschiebt sich in solchen momenten von meiner perspektive weg zu einer dritten beobachtenden und es nicht mehr wichtig was ich in diesem moment sehe sondern was ich nicht sehe, was um das szenario herum passiert in dem ich mich befinde. wie als ob die kamera den bildausschnitt erweitert und im fall des zuges z.b. nicht mehr meine sicht darstellt sondern der ganze wagon, zug, das ganze gleissystem im zentrum der betrachtung liegt. ich glaube ich dramatisiere mein leben ganz gern.

themse
"an der themse stehen, das ist schön." der google-maps boden im erdgeschoß.

fulham2

wenn man in betracht zieht dass ich vielleicht gut 20 minuten lockere gehzeit zu einem relativ großen fußballstadion habe in dem eine relativ legendäre grün-weiße mannschaft ihre künste relativ regelmäßig zur schau stellt, könnte man mir durchaus desinteresse vorwerfen. in gut zwei jahrzehnten habe ich es nicht geschafft einem lederkugelspiel leibhaftig beizuwohnen. diesem vorwurf möchte ich allerdings hier entgegen wirken. ich bin, so würde ich es gerne ausdrücken, selektiv. und auch wenn ich da jetzt zwei gewisse 'chefanalytiker' meines vormaligen haushalts laut auflachen höre im gedanken an von mir gestellte fragen nach der heim-mannschaft (wir sprechen hier von der sportlich passiven fernsehanzeige XXX-YYY 000:000 anhand derer fußballkenner im bruchteil einer sekunde die gewünschte antwort herausdestilieren können). wie man sich also schön bildlich vorstellen kann bin ich seit dieser legendären frage vollkommen außen vor und werde als chefanalytiker nicht mehr ernst genommen. daran kann ich zu meinen lebzeiten nichts mehr ändern, auch wenn ich durchaus gewisse ahnungen habe was denn nun abseits ist oder auch 'heinz' (ein sprachliches missverständnis das sich unerhört lange gehalten hat und einen dementsprechend großen aha-effekt erzeugte; in der rangliste der missverständnisse meilenweit vor den 'zuckape' chorälen die sich etwas später als schlichte bitte nach etwas 'mehr' heraus stellten). interessant ist es jedoch dass ich in der riege der besprochenen sofa-analytiker noch die aktivste fußballkarriere vorweisen kann. ich bin zuweilen leidenschaftlicher mitspieler diverser filigran-technik-kickerl die auf mein gemüt zugeschnitten zu sein scheinen. meist geht es auf ein tor und um nichts und der spaß wird durch zart vorhandenen ernst nur selten getrübt. und selbst in der wettkampf-hobbymanschaft-liga sparte war ich schon tätig obwohl ich sonst die stressig-sportliche kompetition scheue wie der teufel das weihwasser. weil genau dann wenn es um 'etwas geht' kann dieser sport zu etwas werden das ich so ganz und gar nicht schätze. die kunst liegt wohl in der feinverrührten mischung. lange rede kurzer sinn: ich war heute (gestern) bei meinem ersten fußballmatch. und was für eine schönes es war: Fulham gegen West Bromwich Albion.

wovon ich nämlich im vorigen absatz verabsäumt habe zu sprechen ist der österreichische fußball im speziellen der mich gar selten fasziniert und doch allermeistens eher geniert. es stimmt schon dass für den besuch eines spiels auch die stimmung maßgeblich ist, und diese findet sich in der bundesliga mit sicherheit zuhauf aber ich schätze es doch sehr auch vom sport an sich begeistert zu werden. als erstes spiel eines der premier league zu sehen konnte also nicht schaden. und in der tat passierte heute einiges erzählenswertes und interessantes. eine von mir ob ihrer dynamik respektierte menschenmasse beinahe absolut still in einer (vollen und ganzen) schweigeminute. insgesamt sieben tore. zahlreiche und sprachlich lehrreiche kreativgesänge. agitierende väter mit ihren söhnen. zusammengefasst: ein denkwürdiger tag. im (sportlichen) spiel (und all dem rundherum) stecken große 'menschliche' wahrheiten.

"Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen als im Gespräch in einem Jahr. (Plato, 427-348 od. 347 v.Chr., griechischer Philosoph)"

fulham1

"du solltest wieder einmal was schreiben." sagt mir mein großer kleiner bruder Joachim während eines skype-gesprächs. und er hat recht. und doch. es fühlt sich momentan so schwierig an. mühsam. als ob keine innere stimme da wäre die hinaus will. kein ansprechpartner. schreiben. erzählen. ich glaube man kann sich allzu schnell daran gewöhnen diese ‚kulturtechniken’ aus seinem leben auszusparen. und dabei bemerkt man gar nicht dass wertvolle gespräche und gedanken verloren gehen.
ich hätte niemals gedacht dass der schmerz so groß sein kann nachdem ich nun zum mittlerweile dritten mal die heimischen gefilde verlassen habe. und doch war es so. in einem noch so befremdlichen haus liege ich im bett und gebe lautlose schreie von mir. es zerreißt mich innerlich. greife in richtung der kalten wand um zu erreichen was so unendlich weit weg und verloren scheint. greife und gebe auf. noch nie zuvor fühlte ich mich so schwach, allein, hilflos. all die stärke, selbstsicherheit, souveränität verflogen. kein sinn mehr in allem um mich herum. und der ständige kampf in meinen gedanken. schnell weg. heim. bei dir verkriechen. Christina. umarmen wen ich darf und kann. beschützt sein und sicher. familie um mich. in diesen momenten sterbe ich in stillen schmerzensschreien.
heute. ein paar tage und momente später. das gleiche zimmer. wunderbares wetter draußen und musik im zimmer. noch bin ich nicht ganz bei mir. noch habe ich von zeit zu zeit das bedürfnis die zeit weit vor zu drehen um das alles hinter mir zu lassen. und doch wird der stein im hals nicht mehr ganz so groß. sind meine gedanken nicht mehr so schmerzlich sondern dankbar. lächelnd. neben mir ein erneuter ‚meilenstein’ meines doch noch so jungen lebens. aneboda. mein erster ikea kleiderschrank. und das haus gewöhnt sich langsam aber sicher an uns und umgekehrt. und gerade jetzt erinnere ich mich daran wie ähnlich ich mich damals gefühlt habe. ganz zu beginn. im studentenzimmer. einsam und allein. ein bisschen zeit werde ich wohl noch brauchen. diese woche. und die nächste. wenn dann der universitätsbetrieb einzug hält. oder auch noch die nächste. vielleicht geht dann auch die dusche schon etwas besser. ich lächle. liebe menschen meines lebens. seid euch gewiss. von zeit zu zeit gelten meine gedanken, mein lächeln und meine tränen jedem einzelnen von euch.

reichlich verspätet noch ein paar gedanken zum nukefestival nachdem die schlammschlacht im pielachtal nun schon fast eine woche vergangen ist. die erinnerungen verfliegen mit der zeit und werden zunehmend unschärfer. das ist der segen des menschlichen erinnerungsvermögens. noch verspühre ich den hauch eines nachdrucks des bandes das schon länger nicht mehr an meinem rechten handgelenk verweilt. fast vergessen sind die wirklich unangenehmen rückenschmerzen ob des langen stehens. was bleibt sind die positivsten momente die das festival zu bieten hatte. zu aller erst ist da der wundervolle auftritt der stereo mc's der tief in meinem kopf festsitzt. während eines titels mit den ungefähren worten 'we wanna get higher'(ich finde gerade nicht heraus um welchen titel es sich dabei handelt) macht der einzigartige frontman rob birch das gesamte publikum auf zwei menschen aufmerksam die außerhalb des festivalgeländes am von der bühne aus rechtsgelegenen berg stehen. am waldrand. und er fordert uns, das publikum auf diese zwei menschen zu besingen und zu bewinken. und das passiert auch. einer der schönsten momente dieser 3 schlammigen und sehr nassen tage. bunte erinnungsfetzen finden sich auch von mia. eine hoch energetische und umwerfende bühenfrau die einmal mehrere junge menschen aus dem publikum holt und mit ihnen tanzt. ich lächle und denke auch an das lichtschwert aus japan mit dem der 35-jährige jamiroquai das publikum und mich auch akustisch beglückt hat. eine schöne tiefviolette farbe. sehr passend. richard ashcroft war wirklich wundervoll. ein mann. stimme und gitarre. manchmal klavierbegleitung. vielen dank für diese feinen momente. bittersweet. was sonst noch an erinnerungen bleibt ist eine leider etwas missglückte vorstellung von lauryn hill und die bis dato einzigartige erfahrung von regenwasser das innerhalb der weiten hose an meinen beinen den weg zurück zur erde findet. wie auch schon vorher einmal beim jazz festival in wiesen schaffte es auch diesmal jovanotti die menge und mich wirklich zu begeistern. live ist er wunderbar. im radio oder auf tonträger muss ich ihn nicht unbedingt haben. ein phänomen. vielen dank pielachtal. wer weiß. vielleicht komme ich ja wieder wenn die schmerzlichen erinnerungen vollends verblasst sind und einer auffrischung bedürfen.

aiiiia: "Raincoat-Parade im Pielachtal"
nonstop: chronik einer angekündigten schlammschlacht (1) und (2)
jewel: ashcroft/coldplay und hauptbericht
derstandard: Zappelphilipp und Herrenpilz

brighton4

ich kenne diesen jungen mann mit tasche nicht. er steht am strand von brighton. england. so wie ich. und er schaut hinaus aufs meer während ich ihn dabei photographiere. mehrmals. er muss es merken. ich denke es stört ihn nicht. etwas in seiner art dort zu stehen. etwas in seinem sehnsüchtigen blick scheint mich zu faszinieren. ich will den moment einfangen. sein profil. im hintergrund der alte, abgebrannte pier. wir gehen hinauf zum abgebrannten gerüst. möven und ein paar wenige surfer auf den wellen. der wind und die meerluft in mir und um mich. so lange war ich nicht am meer. zu lange.

tage später hebe ich den schweren karton von meinem kopf. stelle ihn am boden vor roberts auto ab. all diese dinge in diesem karton. ich kann sie nicht wegwerfen. nicht so schnell. ich bin ein sammler. robert stellt fest dass er den autoschlüssel vergessen hat. so meint er. später sehen wir ihn durch die heckscheibe. im kofferraum ruht der schlüssel und wir lachen. gerade jetzt. wir warten auf den murrigen herrn der den schlüssel befreit und es wird langsam hell. unsere zimmer warten auf uns. die letzte nacht. wer wird wohl in ihnen schlafen? gerade jetzt. gute und wahre worten fallen während wir warten.
der morgen alarmiert mich aus dem bett. ein feuer. ich weiß nicht wo. es ist 8. vier stunden schlaf in und hinter mir. ich packe noch alles zusammen. gebe die schlüssel zum zimmer ab, das mich ein universitätsjahr beheimatet hat. ich hinterlasse einen zweigeteilten spiegel und flüssige handseife. vielleicht freut sich jemand darüber. wir sagen uns beide beinahe gleichzeitig dass wir uns schnell verabschieden wollen. ich bin zu tränen gerührt und der abschied tut weh. wir schätzen uns sehr. wir sind freunde. das wird mir in diesen schweren momenten bewusst. ich eile weil ich nicht zu spät sein will. max und seine schwester warten schon. der schwere koffer schmerzt in den händen. der abschied schmerzt in mir.

noch einmal berühre ich den boden mit meiner offenen hand. klopfe ihm auf die schulter und verspreche zu ihm zurückzukehren. der asphalt ist warm. der ruhige flug bringt uns nach linz. es ist heiß und österreichisch. es ist klein und etwas eng. ich bin noch nicht da. ich bin kein teil davon. deswegen beobachte ich dinge die sonst selbstverständlich sind. im bus nehme ich neben einem schwarzen reggae-hip-hop musiker platz der sich über zwei sitzreihen in einem sehr starken jamaikanischen(?) akzent mit seinem aus deutschland stammenden manager unterhält. links hinter mir sitzt die junge frau aus dem flugzeug. sie spricht am telefon. einen vorarlberger dialekt. eine wunderschöne sanfte stimme und das dazupassende gesicht. mein sprachzentrum ist durch die vorherschende mischung beansprucht. ich lächle und wünsche mir wir würden uns kennen. später im zug gehe ich nochmal an ihr vorbei. ans zugende und zurück ins abteil. bald bin ich zuhause. wir kommen an und alles ist so vertraut. und doch. es ist beides. ich komme nach hause und ich fahre weg. es ist schön zu wissen dass jemand wartet. da und dort. mein körper liegt im bett. das durch die tagessonne aufgeheizte kleine zimmer. die stille der nacht. auf meiner zunge noch der klare geschmack des vermissten leitungswassers. mein kopf irgendwo zwischen london und wien. gute nacht. wir sehen uns morgen.

brighton3

robert ist gerade an einem punkt der mich an ein gespräch erinnern lässt, dass ich einmal mit pauli geführt habe. im garten. ähnlich strahlender sonnenschein wie heute. und es ging um die schwere. die schwere in unseren köpfen. vielmehr noch die schwere in pauli's kopf. von der milan kundera erzählt. die unendliche leichtigkeit des seins. es ging um nicht endenwollenden selbstzweifel. und wir haben uns damals sehr weit gedacht. und ich weiß noch, dass ich wirklich angst hatte einen meiner besten freunde zu verlieren. wenigstens ein paar momente zwischendurch. wo sich unser gespräch in sphären begab die nicht mehr viele lösungswege anboten. eben daran hat mich ein weiteres küchengespräch mit robert heute in ansätzen erinnert. während wir uns parallel etwas zu essen machen beginne ich fragen zu stellen wie es ihm mit seinem essay geht und ob er weiterkommt. mit den augen ausweichend meint er, dass er froh wäre sagen zu können er hätte angefangen. und ich mache mir sorgen und schweige zwischendurch aus angst ich könnte ihm auf die nerven gehen mit meiner fragerei. ich gebe mir dann aber einen ruck und sage ihm er soll mich stoppen wenn ich anfange ihn zu nerven. was folgt ist eines dieser substantiellen gespräche die ich im nachhinein gern auf band hätte. warum er nicht weiter kommt. sein zweifel. sein unglaublich hoher anspruch an sich selbst. selbstzensur und kritik die soweit geht dass ihn seine eigenen texte anwidern noch während er sie schreibt. alte texte die ihn so krank gemacht haben beim lesen, dass er sie verbrennen musste. ich versuche beharrlich robert meinen blick auf diese dinge mitzuteilen. neue perspektiven zu liefern. ideen für lösungen. und spüre in mir wie sehr auch ich in der selben lage sein könnte wie er. weil wir uns in vielen dingen so ähnlich sind. im ansatz. der grat ist viel schmaler als man denkt. am ende verlassen wir die küche wie so oft durch verschiedene türen. er links und ich rechts. hinein in unsere gänge und dann die zimmer, die manchmal so unendlich klein sein können. und ich weiß. ich kann ihn da nicht rausziehen. er muss das selbst schaffen. ich kann nur die leiter zum eisloch hinlegen und eine rettende hand ausstrecken so weit ich kann. komm, robert. schwimmen im eiswasser hat noch selten jemanden glücklich gemacht.
zurück im zimmer schaue ich dann zum wiederholten mal an diesem tag sehnsüchtig in den blauen himmel und verlasse auch augenblicklich das zimmer wieder. raus in die frische luft. strahlender sonnenschein. ich. 3 jonglierbälle und 3 käulen von philippe. er war nämlich geraume zeit in einer 'clown'-schule und ist wirklich ein mensch den man als 'artiste' bezeichnen muss. ein genuss ihm zuzuschauen. spielt alle stücke. dadruch mitgerissen hat mich auch mein ehrgeiz gepackt was zu selten vorkommt. ich fing also vor gut zwei wochen an mit den käulen zu flirten und versprach phil am tag seiner abreise ich würde halbwegs stabil mit 3 käulein sein am tag seiner rückkehr. er wirft noch ein ich müsste auch einen trick können. wir einigen uns auf den einfachsten der mir auf die schnelle einfällt: eine doppelrotation einer käule. für zwischendurch. das schöne am training in den anfängen ist der steil ansteigende grad des fortschritts der dann leider schnell abflacht. ich hatte schon wieder fast vergessen wie schön es sein kann plötzlich die kontrolle über 3 fliegende dinge zu haben. eine großartig 'sinnfreie' tätigkeit zum entleeren der bits&bytes aus allen hirnregionen. das jonglierfieber hat mich wieder. bei der rückkehr ins gebäude bringe ich die käulen zurück und sehe dass ich mir noch ein schmankerl über gelassen habe. von vorher. das geschirr. in der küche treffe ich tran aus vietnam der mir sogleich unglaublich begeistert entgegenkommt, über die eigenen englischen worte stolpert und mir dadurch mitteilt wie begeistert er ist von meinen künsten die er durchs küchenfenster beobachten konnte. er erzählt mir auch von seinen monate langen versuchen mit bällen. ohne nennenswerten erfolg. wie so oft relativiere ich natürlich sofort mein können und zeige ihm nur kurz wie es gut wäre anzufangen. zwei bälle zwei hände. einen drüber einen drunter. tran hört. tran probiert. tran stresst sich. stress dich nicht tran. tran meistert diese anfangsübung unfassbar schnell. und hast du's nicht gesehen jongliert er mit drei bällen. ja. nicht für alle ewigkeiten. aber drei. vier mal in folge. und die freude in seinen augen. diese unglaubliche begeisterung. ich stehe nur lächelnd neben ihm und gratuliere.
am ende verlasse ich die küche wie so oft durch die rechte tür. oder auch die linke. das ist eine frage des standpunktes. hinein in meinen schwach ausgeleuchteten gang und dann mein zimmer. so leichtfüßig kann das leben sein.

neubauten
25 jahre haben die einstürzenden neubauten gebraucht um den weg zu mir zu finden. und gestern wurde dieses vierteljahrhundert gefeiert. bis vor kurzem waren die neubauten für mich teil der vielen dinge um mich herum deren existenz mir zwar bewusst ist, ich aber im grunde genommen gar keine ahnung habe. umso gespannter war ich gestern. zufälliger weise ein zweiter besuch im kentish town forum das mir auf eine ganz eigene art und weise höchst sympathisch ist. so nahmen wir also platz. oben auf dem balkon. genau in der mitte. ganz vorne. und bei mehr als nur einem der lieder die mich teilweise überrollten wie eine riesige schall-welle manchmal aber auch nur ganz leise in meine ohren flüsterten war eine gänsehaut am ganzen körper spürbar. ein sehr gutes zeichen. nur einmal zuvor ist mir die einzigartige stimme von blixa bargeld begegnet. stella maris. im duett mit meret becker. eine stimme die einen mit sich reißt. sofort die gesamte aufmerksamkeit einfordert. ein besonderer abend bleibt mir in erinnerung. thank you, anke.
forum

jetzt hab ich sie also gesehen. jimmy eat world. was gleichzeitig einen für manche vermutlich schon fast peinlich späten erstkontakt mit fremdindizierter bewegung für mich bedeutete. und zwar sehr sehr extrem. und das von anfang an. ich war ja vorher noch nie im epizentrum des geschehens bei einem derartigen konzert. da muss man kämpfen um den boden unter den füßen nicht zu verlieren, dass es eine freude ist. und es reißt mit und es macht spaß. dennoch. ich habe gern etwas mehr platz als mein mir notwendiges minimum. und auf das waren wir teilweise wirklich reduziert. robert und ich. dem ich auf diesem weg im übrigen für diesen wundervollen abend danken darf. dem wunderbaren konzert vorangegangen war eines dieser alltagswunder die einen dermaßen lange grinsen lassen, dass mitunter die gesichtszüge zu schmerzen beginnen. bevor wir aufgebrochen sind wollte robert per mail nochmal checken ob eh alles in ordnung ist weil das konzert nämlich zwischendurch verschoben wurde. er öffnet also das mail und plötzlich. fluchen. 'auszuck' sagt der wiener. robert in rage da im mail steht dass die karten vom 21. auf den 22. verschoben wurden. und sonst nichts. wir haben karten für den 22. in den händen. für gestern also. wäre jetzt natürlich extrem blöd wenn... und dann ruft robert noch wo an und beruhigt sich nur wenig. ich eher ruhig. kontrapunkt. reicht wenn einer wütend ist. und dann geht zu allem überfluss auch noch sein guthaben zu ende bevor er mit jemandem sprechen könnte der uns versichern kann dass wir trotz der karten von gestern reinkommen. relativ schnell fassen wir dann beide den entschluss dass es nichts bringt zu hause zu bleiben. wir werden es also einfach probieren und im schlimmsten fall lade ich ihn ins kino ein. oder so. im zuge der langen ubahnfahrt vergessen wir dann das problem relativ schnell. wir reden und reden. steigen aus. steigen um. reden und reden. gehen die oxford street hinauf. ich rede noch davon dass ich es manchmal wirklich faszinierend finde wie viele dinge auf dieser erde ständig passieren. ohne das wir davon wissen. und all die menschen die uns ständig entgegen kommen. und deren geschichten die wir nicht kennen. und ich sage noch wie in einem (schlechten) film mit off-screen-stimme. im hingehen gehen wir noch am ende einer warteschlange vorbei. elends lang. momente später stellt sich heraus, dass sich die leute um einen ganzen block herum anstellen. für das ausverkaufte konzert. ich schlage vor wir sollten wohl vorher fragen ob das mit den karten in ordnung geht. wir gehen zu einem zweiten eingang. die warteschlange ist genau einen meter lang dort. wir werden gescannt. ich höre robert etwas zum security menschen murmeln. später erzählt er mir er wurde gefragt ob wir auf der gästeliste stehen und er hätte mit ja geantwortet. der security mensch findet roberts kamera nicht. wir gehen exakt drei meter weiter. geben die karten einem anderen security menschen. der sie absolut garnicht anschaut und abreißt. und wir können es beide kaum fassen. wir sind drin. und das grinsen auf unseren gesichtern. die kamera in roberts hosentasche. ohne auch nur ein bisschen gewartet zu haben. als wäre es das einfachste der welt. sowas macht unendlich glücklich.
apartment
supporting act: apartment.
jimmy
jimmy eat world.

 

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